Bedeutung der Zytologie für die klinische Diagnostik und Therapie

 

„Die Zytologie ist oft der entscheidende Weg zur Diagnose“


Sie ist eine sehr hilfreiche Untersuchungsmethode im Rahmen der klinischen Diagnostik bei Kleintieren. Vielfach sollte sie als ein Baustein eingesetzt werden, der in Verbindung mit anderen Untersuchungsverfahren interpretiert wird. Auf diese Weise kann der praktische Nutzen der Methode deutlich erhöht werden.

Gelegentlich wird über die Aussagekraft der zytologischen Untersuchung kontrovers diskutiert, da die erzielbaren Diagnosen nicht immer eindeutig sind. Dem Tierarzt sollte aber bewusst sein, dass die Zytologie keine kleine Histologie darstellt und zytologische Diagnosen eine „andere Sprache“ darstellen, als viele histologische Befundungen.

Die Aussagekraft der Zytologie kann vor allem dann deutlich verbessert werden, wenn man die Ergebnisse anderer Untersuchungen mit der Zytologie verknüpft und Erfahrung bei der Interpretation verschiedener Untersuchungstechniken hat.

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Indikationen für die zytologische Diagnostik:
  • Umfangsvermehrungen oder diffuse Gewebeveränderungen in Kutis, Subkutis, Muskulatur und inneren Organen
  • Herdförmige oder diffuse Parenchymveränderungen innerer Organe (z.B. Leber, Niere, Milz, Darm, Abdominallymphknoten, Prostata, Urethra, Blase, undefinierbare Massen)
  • Abklärungen beim Verdacht auf paraneoplastische Syndrome
  • Lymphknotenvergrößerungen, Abklärungen Metastasierungsstatus
  • Gelenkergüsse
  • Körperhöhlenergüsse (Aszites, Pleura-, Perikarderguss)
  • Urinsediment bei Harnabsatzstörungen
  • Schleimhautläsionen/Oberflächenläsionen
  • Atemwegserkrankungen (Bronchoalveolarlavage, Nasenbiopsien per Brush oder Abklatsch)
  • Anämiediagnostik (Differentialblutbild, Retikulozytenzählung, Heinzkörperanalyse, osmotischer Resistenztest, Knochenmark)
  • Zentralnervöse Erkrankungen (Liquorzytologie)
  • Untersuchung von intraoperativen Abklatschpräparaten
  • Augenzytologie (Konjunktiva, Cornea)
  • Vaginalzytologie

 

Probenentnahme und -versand


Entnahme und Verarbeitung von zytologischen Präparaten

Bitte entnehmen sie Feinnadelbiopsien immer mehrfach aus einer Lokalisation. Eine Begrenzung der eingeschickten Ausstriche besteht nicht. Bei sehr derben Gewebestrukturen, sollten sie entsprechend großlumigere Punktionsnadeln verwenden und einen höheren Aspirationsunterdruck einsetzen. Bei sehr stark durchbluteten Geweben, wie zum Beispiel der Milz, sollte nur ein minimaler Unterdruck bei der Punktion mit sehr kleinen Nadeln verwendet werden.

Bitte achten Sie darauf, beim Ausstreichen von gewonnenem Material möglichst wenig Quetschungen von Zellen herbeizuführen. Ausstriche sollten nicht zu dick sein und nicht zu viele Blutbeimengungen enthalten. Bitte verwenden sie möglichst Objektträger mit Mattrand, für eine optimale Beschriftung.
Bitte lassen Sie die Ausstriche lufttrocknen, ohne weitere Fixierung. Wir führen in unserem Labor eine May-Grünwald-Giemsa Färbung durch. Sollten Sie bereits Präparate in ihrer Praxis angefärbt haben, können wir diese selbstverständlich auch untersuchen.
Genauere methodische Aspekte zur Gewinnung und Verarbeitung von zytologischen Proben entnehmen Sie bitte der Fachliteratur.

Bitte senden Sie uns für zytologische Untersuchungen von Ergüssen und Urin getrocknete und möglichst auch ungefärbte Direkt- oder Sedimentausstriche zu. Bei der Versendung von Flüssigkeiten, wie Ergüssen oder Urin, kommt es innerhalb von Stunden zu artefiziellen Veränderungen an den Zellen. Daher sollte innerhalb von 30 Minuten nach der Gewinnung ein zytologischer Ausstrich erstellt werden. Wenn in unserer Praxis zusätzlich die Zellzahl, der Proteingehalt, das spezifische Gewicht und evtl. die Rivaltaprobe für eine Ergusstypisierung beurteilt werden sollen, schicken Sie uns bitte etwa 5 ml Flüssigkeit in einem EDTA-Röhrchen mit.
Auch bei Blut sollten die Ausstriche bereits von Ihnen angefertigt worden sein. Zusätzlich senden Sie uns bitte ein Röhrchen mit EDTA-Blut zu. Wir können dieses für eine Agglutinationsprobe, Heinzkörperfärbung, Retikulozytenfärbung und einen osmotischen Resistenztest verwenden, wenn dieses von Ihnen gewünscht wird. Bitte beachten Sie aber, dass wir in unserer Praxis keine hämatologischen Zählungen mit Ausnahme der Retikulozytenfärbung durchführen. Klinisch-chemische Untersuchungen führen wir ebenfalls nicht durch.


Probenversand

Verschicken Sie die zytologischen Ausstriche bitte in Objektträgerhüllen aus Hartplastik, die mit Zellstoff oder anderem Polstermaterial umwickelt werden. Lassen sie aber bitte das Zellmaterial vor Einlagerung in die Behälter erst vollständig trocknen. Bitte beschriften Sie die Objektträger mit der Lokalisation und der beim Untersuchungsantrag von uns zugewiesenen Untersuchungsnummer. Ideal sind dafür Objektträger mit Mattrand. Für die Beschriftung verwenden Sie bitte einen Bleistift. Bitte schützen Sie das Probenmaterial ausreichend vor Bruch.


Versandmöglichkeiten

Bitte versenden Sie die Objektträgerhüllen in geeigneten Luftpolsterumschlägen an unsere Praxisadresse Oberreiterweg 2 in 83661 Lenggries

  • Deutsche Post: Bitte versenden Sie Ihre Probe in ausreichend frankierten und von innen beschichteten Umschlägen
  • Kurier: Wenn Sie in eiligen Fällen oder bei mehreren Proben einen Kurier beauftragen möchten, verwenden Sie für die Versendung zu unserer Praxis zum Beispiel DHL oder DPD.

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